Sich auf das Arbeitsleben vorbereiten
Die Schüler und Schülerinnen werden in der Werkschule der Sonnhalde auf den Übertritt in die Berufswelt vorbereitet. Wir bieten den Jugendlichen einen Lern-, Erfahrungs- und Lebensort, an dem sie ihre Persönlichkeit nach den individuellen Möglichkeiten im besten Sinne entwickeln und festigen können. Teilnahme und Teilhabe in der Gesellschaft sind dabei stets die Ziele der individuellen Förderung. Das Angebot unserer Tagessonderschule richtet sich hauptsächlich an Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten: Autismus-Spektrum, Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen, ADHS, Bindungsstörungen und Traumata stehen im Vordergrund.
Christine Furrer
Schulleitung
Telefon: 061 706 80 40 / 079 571 61 98
E-Mail: cfurrer@sonnhalde.ch
Lehrplan
Grundlage unseres Unterrichts bilden der Waldorflehrplan und der Lehrplan des Kantons Solothurn. Ein vielfältiges handwerkliches und künstlerisches Angebot neben dem üblichen Fächerkanon unterstützt die Entwicklung lebenspraktischer Fähigkeiten und die Entfaltung des kreativen Potentials. Viele Fächer werden vertieft in so genannten Epochen unterrichtet: Anstatt in wöchentlichen Stundenplanstunden arbeiten wir in einer festgelegten Zeit, dem Hauptunterricht, in Blöcken von mehren Wochen. Waldschule und Naturschutz, Kochen und Haushalt, Kerzen- und Plastilinwerkstatt unterstützen die schulische Grundausbildung mit arbeitsagogischen Aspekten.
Methodik und Didaktik
Die Ziele der Grundbildung im Sinne der kantonalen Vorgaben sind nicht für alle unsere Schülerinnen und Schüler gleichermassen erreichbar. Um den Entwicklungsstand des Jugendlichen einzuschätzen dient uns die individuelle Förderplanung nach Lehrplan 21 und seiner Anwendung für Kinder mit komplexen Behinderungen. Eltern, Lehrpersonen und Therapeuten definieren darin gemeinsam schulische Förderziele für die nächsten Entwicklungsschritte. Die gemeinsame Arbeit an den Förderzielen in allen Lebensbereichen steht dabei stets im Vordergrund. Zur Unterstützung steht beratend eine Heimärztin oder ein Heimarzt zur Seite.
Die Bedürfnisse der Jugendlichen werden mit dem Eintritt in die Pubertät immer individueller und ihre individuellen Voraussetzungen zeichnen verschieden berufliche Möglichkeiten. Einzelne Jugendliche machen in der Adoleszenz oft wesentliche Entwicklungsphasen durch, in denen sie durch Krisen gehen oder in denen markante Fortschritte möglich sind. Für diese Jugendlichen kann es wichtig sein, länger als bis zum 18. Lebensjahr bei uns zu bleiben, bis ein Ausbildungs- oder Lebensplatz gefunden werden kann.
Im Zyklus 3 und der anschliessenden Übergangsphase bis zum 20. Altersjahr werden die Schülerinnen und Schüler in themenbezogenen Schwerpunktklassen geführt.
Spezifische Klassenangebote
In der Berufswahlklasse wird ein möglichst schneller Einstieg in das Berufsleben angestrebt.
Die Sekundarklasse bietet kognitiv starken Jugendlichen die Möglichkeit, einen der Sekundarschule entsprechenden Abschluss zu erlangen.
In der arbeitsagogischen Klasse bereiten sich Jugendliche auf die Lebenswelt der Beschäftigung vor. Aufbauend auf ihren Stärken werden sie zur grösstmöglichen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben befähigt.
Nicht immer gelingt der Weg, den sich der Jugendliche vorgenommen hat, geradlinig. Dann bieten wir die Schulinsel an, in der sich der Jugendliche in einer sehr eng begleiteten Kleinstgruppe wieder auf sein eigentliches Ziel fokussieren kann. Die Schulinsel ist durchlässig und für alle Jugendlichen offen.
Preisgekrönte Waldschule und Forstgruppe
In enger Zusammenarbeit mit dem Kreisförster werden diverse Arbeiten im Wald ausgeführt. Sie umfassen Wald- und Waldrandpflege, Biotoppflege, die Instandhaltung von Wanderwegen sowie spezieller Kulturflächen. Die Schüler befinden sich ganzjährig im Freien. Sie erleben so den Jahreslauf unmittelbar. Sie betätigen sich mit verschiedenen Werkzeugen – von den einfachsten Handhabungen bis hin zu anspruchsvollem Maschinen- und Geräteeinsatz.
Die Zusammenarbeit vom Forstrevier Dorneckberg mit der Forstgruppe der Sonnhalde Gempen hat ein breites öffentliches Intresse ausgelöst. Dazu beigetragen haben der Walder-Preis 2013 für Naturschutz und die Nominierung zum Sozialpreis des Kantons Solothurn.
Über die einzigartige Zusammenarbeit wurde ein kurzer Film gedreht.